Carsharing

Für wen lohnt Carsharing?

Das Nutzerverhalten der Autofahrer ändert sich. Die Autonation Deutschland ist im Wandel. Längst nicht mehr allerorten steht das Auto wie ein selbstverständliches Statussymbol vor der Tür. Richtig: Es steht vor der Tür! Viele Fahrzeughalter haben erkannt: Das Auto steht herum. Lange. Viel zu lange. Bei manchem fast ausschließlich. Und so stellt sich die Frage nach Alternativen. Carsharing heißt für viele das Zauberwort. Doch für wen lohnt sich Carsharing?

Schnell, einfach, jung, urban

Carsharing ist sozusagen Auto mieten in einfach. Anmelden (natürlich gegen Anmeldegebühr!), Auto anfragen, losfahren. Keine Mindestabnahme für einen Tag, sondern auch stundenweise. Optimal, wenn man einen Wagen braucht, um mal eben einen größeren Einkauf zu erledigen oder nur 30 Kilometer zu einem Termin fährt und wieder zurück. Und auch nachts bekommt man sein Auto – unabhängig von den Öffnungszeiten einer Autovermietung.

Die Zielgruppe ist jung und urban. Was nicht heißt, dass sich auch für gestandene Semester Carsharing lohnt. Gerade, wenn die eigene Limousine nichts weiter tut, als tagein, tagaus den Parkplatz vor der Stadtwohnung zu blockieren. Aber in der Regel greifen diejenigen auf diese Art der Mobilität zurück, bei denen das Geld für ein eigenes Fahrzeug einfach nicht vorhanden ist oder lieber in andere Dinge investiert wird. Auch ein gesteigertes Umweltbewusstsein spielt eine Rolle. Nicht zuletzt dürften die Machenschaften der Automobilindustrie, Stichwort Dieselgate inklusive Diesel-Fahrverbot, bei vielen Autofahrern nicht gerade den Wunsch fördern, in ein eigenes Auto zu investieren. Und bei drohenden Strafzöllen aus Amerika ist nicht auszuschließen, dass die Preise für PKW in Europa (deutlich) steigen.

Auf dem Land dagegen ist die Lage eine andere: Hier sind viele auf den eigenen Wagen angewiesen, da die Öffentlichen Verkehrsmittel fehlen oder mit unzureichender Taktung fahren. Wer hier dennoch auf den Kauf eines PKW verzichten will und auf Carsharing setzen möchte, schaut häufig in die Röhre, da die großen Anbieter ihr Angebot auf die Städte begrenzen. Allerdings lohnt es, sich nach Alternativen, nämlich privatem Carsharing umzuschauen. Und sollte dies in der Region noch nicht existent sein, kann man ja selbst eine Initiative starten, ein privates Carsharing in seiner Ortschaft ins Leben zu rufen

Ab vielen Kilometern lohnt Carsharing?

Abseits von Ideologie und anderen Überlegungen: Für die meisten Autofahrer wird sich schlicht die Frage stellen, ob sich Carsharing in finanzieller Hinsicht lohnt. Im Netz gibt es zahlreiche Fallbeispiele, die die Kosten für das eigene Auto vs. Carsharing-Fahrzeug gegenüberstellen. Die Wirtschaftswoche beispielsweise hat eine Expertise erstellt, die zu dem Schluss kommt, dass Carsharing lohnt, sofern das Auto weniger als 11.250 (!) Kilometer im Jahr bewegt wird.

Wenn man diese Zahl herunterbricht, kommt man auf 216 Kilometer in der Woche bzw. gute 30 Kilometer am Tag. Eine Zahl, die eins auf den ersten Blick verdeutlicht: Wer seinen Wagen nicht für seinen Arbeitsweg nutzt, (außer der Arbeitsweg ist ggf. nur 2 Kilometer und wird trotzdem mit dem Auto erledigt) oder konstant am Wochenende längere Touren mit dem PKW absolviert, ist in der Regel mit Carsharing besser bedient.

Fazit zur Frage, für wen Carsharing lohnt

Zusammenfassend lohnt Carsharing für Menschen, die

  • weniger als rund 10.000 Kilometer im Jahr fahren – im Einzelfall sollte sich jeder Interessierte natürlich die ganz persönliche Kosten-Nutzen-Rechnung erstellen!
  • das Auto nur für Einkäufe oder gelegentliche Kurzstrecken nutzen.
  • Weder Parkplatz noch Garage haben – in Städten kommt es oft dazu, dass Fahrzeughalter ihr Auto so weit von ihrem Zuhause entfernt parken müssen, dass sie schon andere Verkehrsmittel benötigen, um ihren Wagen zu erreichen…
  • eine gewisse Flexibilität mitbringen, denn es gibt keine Garantie, zum gewünschten Zeitpunkt auch ein Fahrzeug zu bekommen.
  • natürlich dort leben, wo es überhaupt Carsharing-Angebote gibt.

Lieber kein Carsharing, sondern ein eigenes Kennzeichen?

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